Unser Antrag "Klimaschonende Neubaugebietsplanung" wurde mit 11 Ja- und 23 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt

Beschlussvorschlag:

Um Klimaschutz-Aspekte bei den anstehenden Planungen für Neubaugebiete von Beginn an wirksam und effizient berücksichtigen zu können, werden die möglichen Maßnahmen im Handlungsspektrum der Gemeinde unter Hinzuziehung von externen Experten in einer Sitzung des Ausschusses für Bauen, Umwelt, Verkehr, Energie und Klimaschutz erörtert.

Begründung:

Etwa ein Viertel des Endenergieverbrauchs entfällt in Deutschland auf Privathaushalte. Die heutigen Entscheidungen beim Hausbau entscheiden wesentlich über die CO2-Emissionen für die ganze Nutzungszeit eines Hauses, d.h. in der Regel weit über 50 Jahre. Soll also das von der Bundesregierung im Rahmen des Klimaschutzplans 2015 formulierte Ziel einer „weitgehenden Treibhausgasneutralität bis 2050“ erreicht werden, dann sind mit jedem heute zu erschließenden Baugebiet die Weichen zu stellen. Zu keinem Zeitpunkt ist es einfacher und kostengünstiger Maßnahmen zur Energieeffizienz zu ergreifen als bei Planung und Neubau. Nachrüsten von Häusern ist deutlich aufwendiger.

Gerade Passivhäuser werden jedoch heute immer noch kontrovers diskutiert. Doch schon im Jahr 1991 wurden in Darmstadt die ersten Passivhäuser Europas gebaut. Im vergangenen Jahr wurden anlässlich deren 25. Bestehens aufwändige Studien zu Haltbarkeit, Energieverbrauch und sonstigen Langzeitwirkungen mit positivem Fazit abgeschlossen. Passivhäuser können also als erprobtes Konzept mit ausgereifter Technologie angesehen werden.

Im von der Gemeindevertretung im Jahr 2012 verabschiedeten Klimaschutzkonzept wird unter Kapitel 9.7. die Klimarelevanz der Neubaugebietsplanung aufgeführt, und der Gemeindevorstand wurde verpflichtet, die dort skizzierten Vorschläge bei seinem Verwaltungshandeln zu berücksichtigen. Im Jahr 2012 standen keine Neubaugebiete zur Planung an, und die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen haben sich seither geändert. Da nun konkrete Planungen aufgenommen werden (Dresdener Straße sowie ein weiteres noch zu bestimmendes Baugebiet, für das Planungskosten im Haushalt eingestellt sind), ist nun der Zeitpunkt gekommen, die Klimaaspekte in den Planungen aufzugreifen.

Als Experten könnten beispielsweise die Verfasser des Klimachutzkonzepts von 2012 oder andere spezialisierte Büros angefragt werden.

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