BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Ortsverband Schöneck

Kahlschlag in Schöneck: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit - Mit Baumschutzsatzung wäre das nicht passiert!?

22.05.20 –

Stellungnahme: Schönecks Grüne sind entsetzt. Fährt man von Osten in die Hanauer Straße nach Kilianstädten, traut der Einheimische seinen Augen nicht. Dort, wo letzte Woche noch 11 prächtige Bäume die Straße säumten, herrscht Wüstenei.

Bewusst hatte die Gemeinde beim Verkauf der Villa Pallin durch die Besitzer darauf bestanden, den gemeindeeigenen Grünstreifen entlang der Straße zu behalten, um diese trockenheitsresistenten Robinien mit Stammdurchmesser bis 63 cm zu schützen.

Die Schönecker Bürger hatten gerade verdaut, dass das grüne Entrée, das das Gelände der Villa Pallin bot, innen vom Käufer nahezu gerodet wurde.

Der jetzige Anblick ist ein weiterer Schlag ins Gesicht.

Hier klafft seitens der Gemeinde ein Abgrund zwischen Anspruch und Wirklichkeit, denn es ist für uns nicht vorstellbar, dass dieser Kahlschlag ohne Wissen der Gemeinde erfolgen konnte.

Vor Allem setzt sich, denkt man z.B. an das Abholzen des Mühlwaldes vor ein paar Jahren, die Neugestaltung des Steinbachplatzes in Kilianstädten, der widersprüchliche Umgang der Verwaltung in Bezug auf Natur und Umwelt fort.

Seit Jahrzehnten fordern wir Grüne eine Baumschutzsatzung, mit der  das Vorhaben deutlich erschwert gewesen wäre. Diese wird aber annähernd einträchtig von den anderen Fraktionen abgelehnt, entgegen aller mündlichen Bekenntnisse zu mehr Naturschutz.

Wir werden die Gemeindeverwaltung auffordern, diesen Frevel anzuzeigen, sollte er ohne deren Wissen erfolgt sein,. Sollte das Vorhaben jedoch bekannt gewesen sein und wie damals beim Mühlwald mit Verkehrssicherungspflicht argumentiert werden, werden wir einen eigenen Gutachter beauftragen, um die Rechtmäßigkeit der Maßnahme prüfen zu lassen.

In diesem Zusammenhang fragen wir uns, ob nicht per se ein Interessenskonflikt besteht, wenn das Umweltbüro dem Bauamt zugeordnet ist. In diesen Zeiten, in denen jedes Stück Natur immense Bedeutung für uns Menschen hat, müsste es als Stabsstelle dem Bürgermeisteramt direkt zugeordnet sein.

Die anderen Fraktionen fordern wir auf, gemeinsam mit uns endlich eine Baumschutzsatzung im Parlament zu verabschieden.

Nach zwei trockenen Sommern müsste jeder Parlamentarier wissen, wie wichtig solch alter hitzeresistenter Baumbestand für das aktuelle Klima ist. Bevor unsere, dank der CDU gepflanzten klimaresistenten Bäume diesen Nutzen haben, gehen noch Jahrzehnte ins Land. Bis dahin müssen wir bestehende Bäume schützen.

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