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19.07.22 –
Schönecks Grüne fordern ein Überdenken der gegenwärtigen Planungen für ein Rechenzentrum unter Einbeziehung unabhängiger Expert*innen. Sie sehen darin Chancen für ein mit erneuerbarem Strom betriebenes Rechenzentrum als CO2-freier Heizzentrale, das die Bürger*innen kostengünstig und sicher mit Wärme versorgt. Zudem könne der Flächenbedarf enorm reduziert werden und dennoch Gewerbesteuer erzielt werden.
„Es ist Kommunalpolitiker*innen nicht vorzuhalten, keine Rechenzentrums-Expertise zu haben, es ist jedoch ein Versäumnis, dass im Prozess bisher keine von der Betreiberfirma Hetzner unabhängige Beratung gesucht wurde“, erläutert Fraktionsvize Wolfgang Seifried, und die Grünen fordern in einem Antrag in der Gemeindevertretung am 21.07., dies nun nachzuholen und den formalen Prozess zur Aufstellung des Bebauungsplans bis auf Weiteres anzuhalten. Er bemängelt, dass das Hetzner-Konzept bislang keine Abwärmenutzung vorsehe und extrem flächenintensiv sei. Seifried, selbst Informatiker, ist nach dem Besuch eines Kongresses zu nachhaltigen Rechenzentren und der Besichtigung eines wassergekühlten Rechenzentrums überzeugt davon, dass bei einer geänderten Konzeption mit der Abwärme mindestens ganz Kilianstädten beheizt werden und gleichzeitig der Flächenbedarf des RZs auf weniger als die Hälfte reduziert werden könnte.
„Natürlich haben wir (noch) kein Nahwärmenetz. Doch wenn es in atemberaubendem Tempo gelingt, mit der Firma Giganetz ganz Schöneck mit Glasfaseranschluss zu versorgen, dann kann uns das auch in einer gemeinsamen Kraftanstrengung mit einem Wärmenetz gelingen“, ergänzt Fraktionschefin Laura Merz. „Es wird derzeit prognostiziert, dass die Gasrechnungen für 2022 auf das Dreifache steigen werden, die Menschen befürchten Putins Griff an den Gashahn. Insofern ist es geradezu absurd, die im RZ entstehende Wärme in die Luft zu blasen, anstatt sie zu nutzen. Die Nachfragebündelung beim Glasfaserausbau war schnell bei der Schwelle von 40 Prozent der Schönecker Haushalte angelangt, ich bin sicher, das Interesse an Nahwärme ist ebenso hoch.“
„Gute, funktionierende Beispiele gibt es in unmittelbarer Nähe: wassergekühlte Rechenzentren in Frankfurt, ein Nahwärmenetz in einem gewachsenen Dorf, im ‚Energiedorf Bergheim‘ in der Wetterau, es geht also“ so Merz und Seifried. Die Grünen setzen deshalb darauf, dass die Mehrheit der Gemeindevertretung innehält und die Machbarkeit der Alternativen mit externer Unterstützung ernsthaft prüft.
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