Wir wollen es wissen! Wer kümmert sich um die Zukunft? - Fragen von Bündnis 90 / Die Grünen Schöneck zur Bürgermeisterwahl am 18.02.2018

Conny Rück und Björn-Magnus Becker eint, dass sie Bürgermeister aller Schönecker sein wollen, dass für sie das Wohl Schönecks im Vordergrund steht, dass sie Chef*in einer großen Verwaltung sind, dass sie mit allen Fraktionen sachlich zusammenarbeiten wollen und dass Parteiinteressen keine Rolle spielen sollen. Aus Sicht der Schönecker Grünen muss ein Schwerpunkt auch auf nachhaltigem, lokalem Handeln liegen, das zur Lösung globaler Probleme einen Beitrag leistet. Das Bürgermeisteramt ist ein politisches Mandat und von bürgermeisterlichem Engagement hängt wesentlich ab, ob das gelingt. Die Schönecker Windkraftprojekte hätten z.B. keine Chance auf Realisierung gehabt, wenn der damalige Bürgermeister Stüve sich nicht mit Leidenschaft für sie eingesetzt hätte.

Wir wollten deshalb wissen, wie die Kandidatin und der Kandidat nachhaltig lokal handeln wollen, um zur globalen Zukunftssicherung einen Beitrag zu leisten. Die Antworten veröffentlichen wir hier ungekürzt.

Anschreiben Björn-Magnus Becker

Sehr geehrte Damen und Herren,

erst einmal herzlichen Dank, dass sich Bündnis 90 / Die Grünen die Mühe machen, nach meinen Standpunkten zu den Themen Klima und Umwelt zu fragen. 

Dazu will ich zuerst einmal feststellen, dass Deutschland noch nie so wohlhabend war und so große finanzielle Spielräume hatte, um Maßnahmen zum Schutz und zur Schonung unserer Aller Klima, Natur und Umwelt umzusetzen. Und was wird durch unsere Regierung initiiert, was durch unsere Gemeinde Schöneck? Es scheint so, dass diese einmaligen Chancen vergeben werden, endlich einmal in den Themen Klima, Natur und Umwelt voranzugehen: für unsere Kinder und unsere Zukunft - damit wir auch in Zukunft noch saubere Luft und sauberes Wasser zum Leben und Atmen haben sowie die Artenvielfalt erhalten. 

Seit 6 Jahren ist Frau Bürgermeisterin Conny Rück am Steuer dieser Gemeinde und was wurde unter ihrer Federführung bisher Zukunftsweisendes für Schönecks Umwelt und den Naturschutz auf den Weg gebracht?

Das können Sie im Einzelnen besser beurteilen als ich. Ich denke aber, da ist noch viel Luft nach oben, dies gilt es gemeinsam zu gestalten.

Für mich und meine Familie gilt:

Wir Menschen brauchen die Erde/Welt zum Leben!

Die Erde/Welt braucht den Menschen nicht!

Maßnahmen zum Schutz und zur Schonung unser aller Klima, Natur und Umwelt sind also unabdingbar, sonst sägen wir den Ast ab, auf dem wir sitzen.

Es ist viel zu tun, für unsere Kinder und unsere Zukunft. Einzeln können wir wenig bewegen, aber Gemeinsam geht mehr.

Hier braucht es Ideen und einen neuen Anlauf in der Gemeinde Schöneck! Wichtig ist hier das Wollen zur Veränderung - Sachlich und über Parteigrenzen hinweg.

Grundsätzlich rennen sie bei mir beim Thema Umwelt offene Türen ein.

 

Ich freue mich auf eine sachliche, zukunftsorientierte Zusammenarbeit mit Ihnen.

Sollten Sie noch weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung

Björn-Magnus Becker

1. Klimaschutzkonzept

Frage Bündnis 90 / Die Grünen

Deutschland wird seine selbstgesteckten Klimaschutzziele ohne politische Maßnahmen krachend verfehlen. Im Jahr 2012 wurde von der Gemeindevertretung Schöneck ein Klimaschutzkonzept beschlossen, das in vielen Teilen noch der Umsetzung harrt. Wie wollen Sie wieder Schwung in den kommunalen Klimaschutz bringen?

Björn-Magnus Becker

Was die Deutschen Klimaschutzziele betrifft, stimme ich Ihnen zu.

In das Klimaschutzkonzept 2012 der Gemeinde Schöneck habe ich bisher noch keinen genaueren Einblick genommen.

Der Bürgermeister muss gemeinsam mit dem Bürger mit mehr Elan an diese Sache herangehen, - mit Rückblick auf die letzten verlorenen Jahre - das ist wohl jedem von uns klar. Dies kann kein einmaliger großer Wurf sein, es sind viele kleine Maßnahmen und Bausteine notwendig, denn hier geht es darum, jeweils den Beteiligten den Aufwand und den Nutzen klar zu machen. Mühsam, sicher, aber wenn wir mehr Lebensqualität haben möchten ein unabdingbarer, ein steiniger Weg, der sich aber aus meiner Sicht lohnt. Ein „Weiter so!“ hilft nicht.

Conny Rück

Bevor ich die Frage beantworte möchte ich darauf hinweisen, dass in der letzten Sitzung des Ausschusses BUVEK der Gemeindevertretung (aus Kostengründen) empfohlen wurde, diverse Punkte des beschlossenen Klimaschutzkonzeptes nicht weiter zu verfolgen. Die weitere Vorgehensweise werde ich sehr wohl im Blick behalten.

Die Gemeinde Schöneck nimmt durch ihre bisher realisierten Maßnahmen im Main-Kinzig-Kreis eine Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz ein (Windenergieanlagen, Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Liegenschaften etc. Die Solarbundesliga haben wir viele Jahre angeführt, 2017 konnte der 2. Platz belegt werden.

Doch dies ist für mich jedoch absolut kein Grund zu sagen: Wir haben genug getan, nein, im Gegenteil, es ist für mich Ansporn diesen Kurs weiter zu fahren und bei allen künftigen Maßnahmen sorgfältig zu prüfen, was erforderlich ist, um den kommunalen Klimaschutz weiter zu optimieren. Ganz besonders gilt das mit Blick auf Energiesparmaßnahmen beim Neubau bzw. der Renovierung/Sanierung von gemeinde­eigenen Liegenschaften. So wird beispielsweise der Bauhof dieses Jahr eine neue Heizung erhalten und in unserer Liegenschaft in der Schulstr. 8 wird die Elektroheizung (Nachtspeicheröfen) durch eine Erdgasheizung ersetzt. Weitere mir wich­tige Punkte sind die Stärkung des ÖPNV und die Beibehaltung der Bezuschussung von energiespa­ren­den Haushalts­ge­räten und Maßnahmen. Besonders erfreulich ist hierbei, dass erstmals seit bestehen des Förderprogramms auch Photovoltaik-Anlagen bezuschusst werden.

2. Klimaschutz im Bau

Frage Bündnis 90 / Die Grünen

Zu keiner Phase lässt sich Klimaschutz so günstig realisieren wie zu Beginn von Neubauprojekten. Hier wird der künftige Energiebedarf von Häusern für ihre gesamte Nutzungszeit festgelegt. In Schöneck steht absehbar die Entwicklung weiterer Baugebiete an. Wie wollen Sie dabei Klimaschutzaspekte berücksichtigen?

Björn-Magnus Becker

Vorab bemerkt: das ist genau so ein Baustein, mit dem Weichen gestellt werden können, ja müssen.

Für den Klimaschutz beim Neubau von öffentlichen Gebäuden sollten wir zielorientiert investieren und kreativ sein (KfW Standard, Passivhaus-Standard).

Beim Privathausbau müssen wir beachten, dass schon heute das Bauen für Privatleute - gerade im Rhein-Main-Gebiet - sehr teuer und kaum noch erschwinglich ist.

Vorgaben und Anregungen seitens der Gemeinde müssen dahingehend geprüft werden, inwieweit sie verpflichtend sind und ob sie auch finanziell für den Bauherren darstellbar sind, sonst wirken sie kontraproduktiv. 

Hier hat die Gemeinde durchaus Gestaltungsmöglichkeiten. Die Gemeinde Schöneck muss für sich klären, wie zukünftig Neubaugebiete entwickelt werden. Hier gilt es vor dem Ausweis von Baugebieten eine Position zu finden - für die Umwelt und für bezahlbaren Wohnraum. Aber natürlich sollte - soweit möglich - seitens der Gemeinde beim Hausbau auf Vorgaben wie Zisternenpflicht und auch Förderung von Solar- und Photovoltaikanlagen bei optimaler Ausrichtung des Daches nicht verzichtet werden. Im Weiteren ist darauf hinzuwirken, dass nur ein gewisser Anteil des Grundstückes versiegelt und überbaut werden darf, sowie heimische Gartenpflanzen zu bevorzugen sind.

Wie das gehen kann? Es gibt viele Beispiele dafür in Deutschland, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Mein Anliegen wird es sein, sich intensiv damit auseinanderzusetzen und nicht alternativlos so weiter zu machen wie in den letzten Jahren. Mir ist klar, dass dafür die Bürger und das Parlament gebraucht werden.

Conny Rück

Bei der künftigen Ausweisung von Neubaugebieten werde ich stärker als dies in der Ver­gan­gen­heit der Fall war, darauf achten, mehr ökologische Aspekte in die Planungen einfließen zu lassen. Dies könnten beispielsweise Festsetzungen sein, zu:

-       Regenwassernutzung (Bau von Zisternen)

-       Verstärkte Dämmmaßnahmen der Häuser

-       Nutzung von Solarenergie zur Warmwasserbereitung und zur Stromerzeugung

-       Heizungsanlagen in Kombination mit regenerativen Energien (Geothermie, Solarunterstützung)

Bei der Planung der Neubaugebiete werde ich verstärkt darauf achten, dass die Ausrichtung der Häuser so sein wird, dass die Dächer optimal für die Belegung mit Solaranlagen sein werden.

Natürlich sind auch Passivhäuser ein optimaler Beitrag zum Klimaschutz und durchaus willkommen.

Mittels Ausstellungen, wie aktuell eine Ausstellung im Rathaus Kilianstädten der EnergiesparaktionHessen(EAS) zum Thema Renovierung/Sanierung, Energieeinsparung im Altbestand, sollen dazu beitragen, den Bürger/innen wichtige Informationen, auch in Form einer Info-Veranstaltung, für ihre (Bau)-Vorhaben kompetent zu vermitteln. Viele Broschüren und CD’s liegen zur Abholung bereit. Ein Energieberater soll den Bürgerinnen und Bürgern mit kostenfreien Beratungsstunden die Umsetzung zu einzelnen Vorhaben erleichtern.

3. Elektromobilität

Frage Bündnis 90 / Die Grünen

Schöneck ist bislang ein weißer Fleck auf der Landkarte der E-Mobilität – unsere Nachbarkommunen sind deutlich aktiver. Bei uns gibt es keine öffentlichen Ladestellen, beim Neubau werden keine Vorkehrungen für künftig vorhandene E-Autos getroffen, die Gemeinde hat weder Elektro-Dienstautos noch Elektro-Dienstfahrräder im Fuhrpark. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die Rückstände aufholen?

Björn-Magnus Becker

Die Elektromobilität ist in der Gemeinde Schöneck leider überhaupt noch nicht entwickelt und total vernachlässigt bzw. vergessen worden. Leider kam erst jetzt zum Bürgermeisterwahltermin ein wenig Ideenreichtum in die Verwaltung. Alles sehr kurzfristig und wenig schmeichelhaft.

Selbstverständlich soll der gemeindeeigene Fuhrpark sukzessive auf E-Mobilität und ggfs. andere umweltneutrale Mobilität umgestellt werden und für die kurzen Dienstwege sollte die Einführung des E-Bikes erfolgen. Gerade Letzteres ist eine sehr schöne Alternative im Hinblick auf die Verkehrs- und Parkplatzsituation im Innerortsbereich der Gemeinde. Es muss eine Ladeinfrastruktur in Zusammenarbeit mit den Stromversorgern aufgebaut werden - an den Bahnhöfen, an den Rathäusern, am Bürgertreff usw. Die Gemeinde muss Impuls- und Ideengeber werden und voranschreiten für die Zukunft und die aufkommende E-Mobilität bzw. Hybridtechnik. Insbesondere gibt es zur Zeit noch sehr viele öffentliche Fördergelder für die Errichtung von Ladesäulen - Man muss bloß wollen.

Ein Blick in die eine oder andere Kommune zeigt, dass dort der Einstieg in die Elektromobilität tatsächlich gelungen ist, für Schöneck steht diese Entwicklung leider noch aus.

Hierzu ein Beispiel aus einer Gemeinde in Schleswig Holstein: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Das-Doerpsmobil-Elektromobil-in-Klixbuell,shmag50812.html

Conny Rück

Elektroautos sind eine zukunftsorientierte und umweltbewusste Alternative, denn diese Fahrzeuge sind umweltschonend, leise und mittlerweile auch alltagstauglich. Probleme mit einer zu geringen Reichweite stellen sich bei einem Einsatz im Gemeindegebiet nicht mehr. Bei künftigen Neuanschaffungen von Dienstfahrzeugen werde ich generell sorgfältig prüfen lassen, ob es für den jeweiligen Einsatzzweck auch Elektrofahrzeuge gibt. Sollte dies der Fall sein, werde ich mich selbstverständlich befürworten, dass diese gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor den Vorzug erhalten.

Sämtliche Fördermöglichkeiten gilt es hierbei abzurufen.

Bezüglich des Ausbaues der Lade-Infrastruktur in Schöneck bin ich schon seit längerer Zeit aktiv, die richtigen Standorte zu finden Es gibt konkrete Vorstellungen für mögliche Standorte von Ladesäulen. Darüber hinaus hat es schon Gespräche mit Grundstückseigentümern aber auch mit möglichen Sponsoren gegeben. Eine Elektrotankstelle sollte je nach Möglichkeit an einer zentralen und belebten Stelle installiert werden, um auch eine gewisse Verweildauer zu ermöglichen.

Eine Verbesserung der Infrastruktur ist zweifelsohne ein wichtiger Kauffaktor, flächendeckende Lademöglichkeiten sind anzustreben und eine wichtige Voraussetzung zur Umsetzung.

Die Kreiswerke Main-Kinzig wird mit und für die Kommunen ein Elektromobilitätskonzept erstellen, das für Schöneck sicher wegweisend ist.

4. Fahrradmobilität

Frage Bündnis 90 / Die Grünen

Auf kurzen (oder mit dem E-Bike auch etwas weiteren) Strecken ist die Öko-Effizienz des Fahrrads unschlagbar. Welche Initiativen planen Sie, um das Fahrradfahren auch im Alltagsverkehr in Schöneck und zu den Nachbarkommunen attraktiver zu machen?

Björn-Magnus Becker

Das sehe ich genauso und ich nutze das Fahrrad für Kurzstrecken mit Sicherheit. Jedoch gilt das nur für Personen, die noch entsprechend mobil/fit sind. Auch hier ist Augenmaß notwendig.

Soweit mir bekannt ist, befindet sich eine Initiative zur innerörtlichen Verbesserung der Sicherheit der Radfahrer inkl. einer Radwegbeschilderung/-führung durch Schöneck im Moment in der Beratung durch die Gemeindegremien. Ich denke, das ist ein guter Anfang und muss fortgesetzt werden.

Als absolutes Manko sehe ich, dass zwischen Büdesheim und Oberdorfelden – Niederdorfelden keine direkte Radwegverbindung besteht. Dies sollte möglicherweise in der Nähe oder gar parallel zur Bundesstraße 521 geführt werden (m.E. ist das die letzte Lücke eines Radweges von Büdingen nach Bad Vilbel). Weiterhin sollte den Bürgern durch Veröffentlichungen das durchaus gute Radwegenetz im Rhein-Main-Gebiet nähergebracht werden.

Hier ist z.B. die Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Frankfurt-Rhein-Main und / oder der vom Main-Kinzig-Kreis initiierten Spessart Tourismus und Marketing GmbH neu zu aktivieren bzw. zu erweitern. Speziell zum Thema Radwege sei auf das seit März 2016 aufgelegte Programm Mobiles Hessen 2020 (Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen AGNH) verwiesen. 

Conny Rück

Wie schon unter Punkt 3) vermerkt, soll die Lade-Infrastruktur in Schöneck verbessert werden. Hierzu gehört selbstverständlich auch das Angebot von Ladesäulen für Elektrofahrräder. Hierbei ist zu prüfen, ob diese Stationen auch zum Auftanken von Kleinfahrzeugen genutzt werden können.

Der Radwegeausbau ist grundsätzlich wichtig für die Infrastruktur unserer Gemeinde. Eine Verbesserung des Radwegenetzes wird sich künftig mit dem Ausbau der L 3009 nach Windecken ergeben, da hier der Bau eines Radweges vorgesehen ist. Weitere Möglichkeiten gilt es auch hier unter Berücksichtigung von Fördergeldern zu prüfen. Ein Radwegekonzept ist für Beratungen und für die Umsetzung ein wichtiges Instrument. Derzeit befinden sich im Ausschuss BUVEK bereits ein Antrag zur Verbesserung der Infrastruktur in Schöneck für Radfahrer, die finanziellen Mittel zur Umsetzung sind im Haushalt 2018/2019 bereitgestellt.

In Neubaugebieten ist es unabdingbar die notwendigen Voraussetzungen für Elektromobilität zu schaffen, so dass z.B. an Straßenlaternen das Beleuchtungsnetz auch tagsüber zur Verfügung steht.

5. Milanzentrum im Büdesheimer Buchwald

Frage Bündnis 90 / Die Grünen

Im Büdesheimer Buchwald leben signifkante Populationen bedrohter Greifvögel, unter anderem des Rotmilans. Vogelschützer setzen sich deshalb seit langem dafür ein, dass Teile des Walds dauerhaft aus der Nutzung genommen werden. Laut Unterer Naturschutzbehörde handelt es sich um ein besonders schützenswertes Gebiet, das bei einem Nutzungsverzicht viele Ökopunkte bringen würde, die verkauft werden könnten oder als Ausgleich für Schönecker Baumaßnahmen angerechnet werden könnten. Wie werden Sie sich als Bürgermeister*in hier positionieren?

Björn-Magnus Becker

Von einem Milanzentrum ist mir bisher nichts bekannt. Jedoch weiß ich schon recht lange, dass es Milane in der Schönecker Gemarkung gibt und der Vogelschutz hier sehr aktiv ist. Wichtig ist, die Population der Milane und anderer bedrohter Vögel im Büdesheimer Buchwald zu schützen. Meines Wissens geschieht dies seit 2016, als die Bewirtung des Waldes zum Schutze des Milans in Absprache zwischen der Gemeinde, dem Vogelschutzverein und dem Förster ausgesetzt wurde.

Als Bürgermeister der Gemeinde Schöneck werde ich mich selbstverständlich für die sinnvolle Ausweisung von Naturschutzgebieten und anderen schützenswerten Gebieten einsetzen. Wir brauchen Rückzugsorte für unsere Tierwelt. Diese sind einvernehmlich in Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung, der Naturschutzbehörde und den sonstigen Beteiligten, wie Grundstücksbesitzern, Jagdpächtern und Landwirten sowie weiteren Interessengruppenfestzustellen, damit in Zukunft alle von der Natur profitieren und sie genießen können.

Für ein liebens- und lebenswertes Schöneck.

Conny Rück

Mir ist der Wert des Büdesheimer Buchwaldes in Bezug auf das Vorkommen bedrohter Greifvogelarten, wie beispielsweise dem Rotmilan, durchaus bewusst und wichtig. Aus diesem Grund haben wir uns in vielen Gesprächen und Ortsbegehungen mit Hessen-Forst und Bürgerbeteiligung darauf geeinigt, die wirtschaftliche Nutzung in den besonders sensiblen Bereichen komplett bzw. mehrere Jahre ruhen zu lassen und mit aller Sorgfalt zu beobachten.

Nach Rücksprache mit Fachleuten bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass dieses Vorgehen von großem Vorteil ist. Man hat hierdurch immer die Möglichkeit flexibel reagieren zu können, wenn sich die zu schützenden Greifvögel z.B. zum Bau ihrer Horste für andere Bereiche im Wald entscheiden sollten und somit an anderer Stelle Handlungsbedarf entsteht. Diese Flexibilität würde man aufgeben, wenn man sich auf die komplette Stilllegung bestimmter Bereiche festlegen würde. Einzelfallentscheidungen müssen natürlich besonders intensiv, mit großer Transparenz und der erforderlichen Sensibilität beraten werden. Verantwortung und Sorgfalt für geschützte Vogelarten haben bei allen Entscheidungen oberste Priorität.

Erwähnenswert ist hierbei, dass sich unsere Vogelschützer sehr engagieren und kompetente Ansprechpartner für mich sind, die in jegliche Entscheidungsfindungen, neben den zuständigen Behörden, mit einbezogen werden müssen.

6. Grüner Lebensraum Schöneck

Frage Bündnis 90 / Die Grünen

Die Insektenpopulationen in Deutschland haben sich seit 1989 um dramatische 75 Prozent reduziert. Auch in Schöneck werden immer mehr Flächen versiegelt, gleichzeitig bietet die durch intensive Landwirtschaft ausgeräumte Flur immer weniger Lebensräume für Insekten und andere Tiere. Welche Gegenmaßnahmen wollen Sie ergreifen, um die Natur zu erhalten und für Tier und Mensch lebenswerter zu gestalten?

Björn-Magnus Becker

Ein Grüner Lebensraum ist überlebenswichtig für Schöneck, für die Umwelt (die Kleinlebewesen, die Singvögel) und die Natur überhaupt.

Andere Bundesländer bzw. Kommunen haben bereits auf die Reduzierung der Insektenpopulation reagiert und Gegenmaßnahmen ergriffen.

Ein Gewinn für Mensch und Natur sind die neu angelegten gepflegten und bunten Wegesränder und Blumeninseln. Das war auch einer meiner ersten Gedanken zur beginnenden Umsetzung des Grünen Lebensraumes für Schöneck, damit die Bürger sehen, dass mit wenig Geld schon etwas bewegt werden kann. Erfreulicher Nebeneffekt: In dieser hektischen Welt wirkt eine gepflegte Blumenwiese oder ein Beet positiv auf das innere Gleichgewicht und ist eine Wohltat für die Augen und das Gemüt.

Meines Wissens wurden im aktuellen Haushalt verschiedene Anträge in diese Richtung gestellt, teilweise sogar angenommen - sehr schön. Mit mir werden sie auf jeden Fall umgesetzt.

Dies kann jedoch nur ein Anfang sein. Auch hier setze ich auf die Bürger sowie die Fraktionen, dass der begonnene Weg ausgebaut und weiter gegangen wird. Ich denke, hier ist das Wollen sehr wichtig, dann finden wir auch Mittel und Wege mit wenig Geld viel zu bewegen.

Ich weiß, dass neben dem Vogelschutz, den Anglern, der Jagdgenossenschaft, etc. unsere Bauern die besten Naturschützer sind. Es gilt hier miteinander zu sprechen, sich auszutauschen und gemeinsam Ideen zu realisieren.

Darüber hinaus werde ich mich dafür einsetzen, dass auf den Einsatz glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel auf den kommunalen Liegenschaften verzichtet wird."

Conny Rück

Grundsätzlich wird für jede Versiegelung, die die Gemeinde Schöneck verursacht, eine Ausgleichsmaß­nahme durchgeführt. Wer mit offenen Augen durch die Gemarkung läuft, wird dies auch bemerken. Es existieren zahlreiche Feldholzinseln, Streuobstwiesen, Gewässerrenaturierungen etc.

Dem dramatischen Rückgang von Insekten begegnen wir seit vielen Jahren durch die Anlage von Blühflächen auf gemeindeeigenen Grundstücken mit ehrenamtliche Unterstützung.  Auch in diesem Jahr ist die Anlage von Blühflächen geplant, für die bereits zugesagte, vielfältige Unterstützung von Schönecker/innen bedanke ich mich jetzt schon ganz herzlich. In der Vergangenheit und auch zukünftig ist das ehrenamtliche Engagement sehr erfreulich. Gefreut haben mich hierzu die Anträge und die erfolgten Beschlüsse der Fraktionen im Parlament, die den „Grünen Lebensraum“ mit vielfältigen Einzelmaßnahmen voranbringen werden.

Eine große Maßnahme, die insbesondere den im Wasser lebenden Tieren zu Gute kommen wird, wird der Bau des Umgehungsgerinnes an der Philippi Mühle in Büdesheim sein. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Planungen für diese Maßnahme noch 2018 erfolgen werden, so dass 2019 Baubeginn sein könnte und ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die Umsetzung dieser Maßnahme.

7. Integration von Flüchtlingen

Frage Bündnis 90 / Die Grünen

Alle Beteiligten von Bürgermeisterin über Verwaltung bis hin zu den Ehrenamtlichen haben bisher Herausragendes geleistet bei der Aufnahme der Flüchtlinge. Die Integration erfordert jedoch einen langen Atem. Welche Impulse wollen Sie in Ihrer Amtszeit setzen?

Björn-Magnus Becker

Ohne das Ehrenamt wäre diese Mammutaufgabe seit Herbst 2015 niemals zu bewältigen gewesen. Dafür gilt Allen mein höchstes Lob und Anerkennung. Hier schließe ich die Verwaltung und das Engagement der einzelnen Mitarbeiter ausdrücklich mit ein. Und Ja, die Integration erfordert einen langen Atem. Ich denke, diesen langen Atem sollten wir für unsere neuen Mitbürger auch haben, zum Wohle von Schöneck und uns ALLEN.

Ich werde, sobald ich über alle Aktivitäten vor Ort einen Überblick habe, mich weiter für die Integration der uns zugewiesenen Flüchtlinge einsetzen. Insbesondere damit sie sich hier angekommen und aufgenommen fühlen. Die eingeschlagenen Wege werden wir weitergehen und gemeinsam mit den Beteiligten, dem Ausländerbeirat und dem AK Asyl anpassen und jeweils aktualisieren. Die Aufgaben sind heute anders als 2015, aber auch hier gilt: wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Bei diesem Thema habe ich in Schöneck sehr viel Willen gespürt und erlebt, diesen Weg gehen wir gemeinsam weiter -  versprochen.

Conny Rück

Es ist für mich nach wie vor wichtig, unsere Flüchtlinge in den Alltag zu integrieren.

Mit ca. 50 privaten Wohnungen konnten wir eine Gemeinschaftsunterkunft vermeiden, dies war und ist eine wichtige Voraussetzung für eine Integration, größere Wohnungen werden nun evtl. gebraucht, um die Familienzusammenführung zu stemmen.

Die Arbeit ist also vor Ort noch lange nicht getan und wird uns erneut herausfordern. Das Aufgabenspektrum hat sich teilweise verändert, dazu gehört nun insbesondere die Integration in den Arbeitsmarkt und die Bewältigung des Familienzuzugs. Ebenso ist das Erlernen der deutschen Sprache die Grundvoraussetzung für ein Gelingen der Integration. Nachhilfeunterricht für die Flüchtlinge in Ausbildung möchte ich ebenfalls gewährleisten, um den jungen Menschen einen erfolgreichen Abschluss zu ermöglichen.

Den AK Asyl, ein Personenkreis mit hoher Kompetenz in vielen Bereichen und Arbeitsgruppen, werde ich hegen und pflegen, um die Zusammenarbeit weiterhin aufrecht zu erhalten. Die Paten, die sich auf die Flüchtlinge und deren Familien derart positiv auswirken sind unverzichtbar um die genannten Aufgaben zu bewältigen.

An gemeinsamen Sitzungen teilzunehmen, mitzuwirken und zu unterstützen ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Natürlich müssen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Schöneck uneingeschränkt zur Verfügung stehen, wenn es um die Integration unserer Flüchtlinge und die Zusammenarbeit mit dem AK Asyl geht. Der Ausländerbeirat wird in der ein oder anderen Situation sicher auch zur Unterstützung einbezogen, wenn es um Flüchtlinge und Migranten, insbesondere um Schulkinder, geht.

Die Fortschreibung des Integrationskonzepts ist eine notwendige Maßnahme für ein erfolgreiches Miteinander, diese Zusammentreffen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und Interessierten werde ich künftig weiter gewährleisten.

In allen Bereichen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung, um eine erfolgreiche Integration in unserer Gemeinde auf den Weg zu bringen.

Aktuelle Termine

Offene Grüne Runde

"Das Kilian" im Bürgertreff, Richard-Wagner-Straße 5, Kilianstädten. Monatliches Treffen der Schönecker Grünen mit öffentlicher Fraktionssitzung. Alle Interessierten [...]

Mehr

Offene Grüne Runde

"Das Kilian" im Bürgertreff, Richard-Wagner-Straße 5, Kilianstädten. Monatliches Treffen der Schönecker Grünen mit öffentlicher Fraktionssitzung. Alle Interessierten [...]

Mehr

Offene Grüne Runde

"Das Kilian" im Bürgertreff, Richard-Wagner-Straße 5, Kilianstädten. Monatliches Treffen der Schönecker Grünen mit öffentlicher Fraktionssitzung. Alle Interessierten [...]

Mehr

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>