Ausgewählte Kategorie: Bericht aus der Gemeindevertretung
Chancen prüfen, wenn sie sich bieten. Das war der Hintergrund unseres Antrags, zu prüfen, ob im Zuge der Karbener Planungen für ein Rechenzentrum bei Rendel auch Abwärme für Oberdorfelden und Büdesheim genutzt werden kann und ob die etwaige Verlegung von Leitungen dann auch zum Bau eines Rad- und Fußwegs genutzt werden kann. Der Antrag erhielt erfreulicherweise Zustimmung. Ob es was wird, wird sich zeigen. Alles beim Alten bleibt erstmal am Kleinmüllplatz. Eine Initiative aus dem Rathaus, zur Kompensation von Mehrkosten bei der Abfallentsorgung die Entsorgung verschiedener Müllfraktionen einzustellen, fand keine Mehrheit. Verwunderlich war aber die scheinbare Überraschung aller Fraktionen über die steigenden Abfallmengen und Entsorgungskosten in Folge des Wegfalls des Wiegesystems. Genau darauf hatten wir im November 2023 hingewiesen und deshalb damals die Umstellung als einzige Fraktion abgelehnt.
Sicherlich gehörte die Premiere des Parlamentsfernsehens zu den Highlights der Sitzung: Für die Bürgerinnen und Bürger eine niedrigschwellige Möglichkeit, sich mit Kommunalpolitik auseinanderzusetzen. Was konnten sie dabei erleben? Dass die sechs Fraktionen mehr eint als trennt. Immerhin wurde der Haushalt einstimmig verabschiedet. Inhaltlich für uns dabei besonders wichtig: Klimaschutz soll endlich ernst genommen und eine*n Klimaschutzmanager*in eingestellt werden. Moderate Haushaltsmittel für die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur konnten verteidigt werden. Am Thema Fahrradinfrastruktur konnte erlebt werden, dass bei Kontroversen bestimmt, aber moderat im Ton gestritten werden kann. Am Thema Sanierung Altes Schloss konnte erlebt werden, dass sich die Abgeordneten nicht nur ihre Positionen um die Ohren hauen, sondern zuhören und bei überzeugenden Argumenten auch ihre Meinung ändern können. So wie in diesem Fall wir Grüne. Für uns war die Sitzung ein Gewinn, für unsere Inhalte und für die Demokratie. Vielleicht sogar ein Beitrag dazu, dass sich noch mehr Menschen für Politik interessieren und einbringen.
Die Heizung in der Nidderhalle kaputt, Straßen voller Schlaglöcher, Ausgabenkürzung um 10%. In Schöneck fehlt Geld. Doch während Kommunen kaum noch Spielraum haben, könnte die Bundespolitik für mehr Geld sorgen, z.B. durch eine Reform der Erbschaftssteuer mit hohen Freibeträgen. Dennoch blockieren einige Parteien diese faire Besteuerung von besonders Reichen und halten zudem an der Schuldenbremse fest. Die Bundestagswahl hat daher ganz konkrete Auswirkungen auch auf Schöneck.
Schöneck hat sich bereits um 1,8°C erwärmt – Hitze, Dürre und Starkregen werden in den nächsten Jahren zunehmen. Die in einer Ausschusssitzung vorgestellte Stadtklimaanalyse zeigt: Besonders Kitas, ein Pflegeheim und Spielplätze sind betroffen. Jetzt müssen konkrete Maßnahmen folgen! In der Kommunalpolitik setzen wir uns für konsequenten Klimaschutz und Anpassung an die Folgen der Erderhitzung ein. Auch bundesweit braucht es klare Weichenstellungen. Am 23.2. wird entschieden, ob Klimaschutz weiterhin Priorität hat. Jede Stimme zählt!
Ein wichtiger Schritt für bezahlbares Leben in Schöneck: Mit Unterstützung von SPD und WAS (vielen Dank dafür!) hat die Gemeindevertretung unseren Antrag beschlossen, dass Neubauten künftig mit Solaranlagen ausgestattet werden. Mit der neuen Regel profitieren nun nicht nur Eigentümer*innen, sondern auch Mieter*innen von günstigem Strom, denn durch exponentielles Wachstum ist Solarstrom konkurrenzlos günstig geworden. Gegner des Antrags wollten ihn dennoch per Änderungsantrag relativieren oder wandten sich ganz allgemein gegen neue Vorschriften. Fraktionschef Wolfgang Seifried verglich dies mit anderen sinnvollen Regelungen wie der Kanalanschlusspflicht: "Wäre die Politik damals ebenso zögerlich gewesen, hätten wir heute noch Plumpsklos auf dem Hof. Ohne verbindliche Regeln hätte sich viel heute Selbstverständliches nie flächendeckend durchgesetzt. Die Nutzung der Sonnenenergie soll nun ebenso selbstverständlich werden." Schöneck geht jetzt mit gutem Beispiel voran und setzt auf eine Zukunft, in der günstige Energie für alle zugänglich ist. Ein starkes Signal für nachhaltiges und bezahlbares Wohnen!
Mit ihrem Antrag "Sonne für Schöneck: Bezahlbarer Strom und Klimaschutz durch Photovoltaik" setzen sich die Grünen in Schöneck für klare Leitlinien bei Neubauten ein. Ziel ist, Stromkosten zu senken und den Klimaschutz voranzutreiben – ohne jemanden zu überfordern.
Ohne Aufhebens und einstimmig wurde der Bebauungsplan Feldstraße 9 (Metzgerei Kemmler) verabschiedet, wo nun innerorts etwa 50 Wohneinheiten entstehen. Erfreulich dabei, dass Zisternen und die Nutzung von Sonnenenergie verpflichtend festgeschrieben wurden und damit ein Teil unserer Vorschläge aus dem Mai 2023 umgesetzt werden. Ein Dank an alle Fraktionen, dass sie diese Vorschläge mitgetragen haben und nicht mit „Zwangsrhetorik“ Stimmung dagegen gemacht haben. Nicht so erfreulich lief es für unseren Vorschlag, für die anstehenden Ersatzverkehre im Zuge Niddertalbahnausbau alternative, konkrete Linienführungen in den Frankfurter Osten prüfen zu lassen, dem sich nur die SPD anschloss (danke!). Das ist unser Verständnis von Kommunalpolitik, dass wir unsere Ortskenntnis einbringen, um die Bedürfnisse Schönecks auch in übergreifende Planungen einzubringen. Eine Mehrheit folgte jedoch einem „Ersetzungsantrag“ der WAS, der die vorgeschlagenen Optionen ausradierte. Nicht erfreulich war auch, dass der falsche Plan für das Rechenzentrum mit der Offenlage des Bebauungsplans konsequent weiterverfolgt wird.
Der falsche Plan wird konsequent weiterverfolgt. Seit mittlerweile dreieinhalb Jahren dreht und wendet die Gemeindepolitik das Verfahren, verursacht Bürokratie und lässt Flächenfraß zu. Die Nutzung von Abwärme wird halbherzig geprüft, weshalb daraus wohl nichts wird. Das verschleudert Energie und trägt dadurch auch zu hohen Stromkosten bei. In der Gemeindevertretung wurde nun mit der Offenlage des geänderten Bebauungsplans ein weiterer Schritt in die falsche Richtung gegangen.
Schönecker Bürgerinnen und Bürger können sich auf die Elektrifizierung der Niddertalbahn freuen. Während der Bauarbeiten sind jedoch zunächst Streckensperrungen unvermeidlich. Schönecks Grüne wollen die Unannehmlichkeiten durch die rechtzeitige Planung eines attraktiven Ersatzangebots begrenzen und weitergehende Chancen für Verbindungen in den Frankfurter Osten nutzen.
Ohne parteitaktische Spielchen stimmten die vier Fraktionen von SPD, WAS, FWG und FDP unserem Antrag zu, dass im Zusammenhang mit der Errichtung weiterer Windkraftanlagen mögliche Synergien geprüft werden: 1. Ob Baustraßen anschließend zum Lückenschluss im Radwegenetz genutzt werden können, 2. Ob oberhalb des nagelneuen, bereits wasser-geschädigten Radwegs im Gefälle zwischen Hohe Straße und Oberdorfelden Ausgleichsflächen, z.B. als Blühwiesen geschaffen werden können, um Versickerung zu ermöglichen, die den Abgang des Wegs verhindert und 3. Ob Aufstellflächen von Windkraftanlagen mit Blühpflanzen begrünt werden können. Vielen Dank den Fraktionen! Unerfreulich, aber aufgrund der millionenschweren, notwendigen Investition in die Kläranlage unvermeidlich, wurde einstimmig die Erhöhung der Abwassergebühren von 2,83 € auf 3,93 € beschlossen. Wir forderten hierüber eine frühzeitige und transparente Information der Menschen. Beantwortet wurde vom Gemeindevorstand unsere Anfrage zu rechtlichen Implikationen, falls der Rechenzentrumsbau nicht in der geplanten Form realisierbar sein sollte. Antwort: Anders als bislang vielfach argumentiert drohen keine Regressansprüche!
"Das Kilian" im Bürgertreff, Richard-Wagner-Straße 5, Kilianstädten. Monatliches Treffen der Schönecker Grünen mit öffentlicher Fraktionssitzung. Alle Interessierten [...]
Die Kommunalwahl im März 2026 wirft ihre Schatten voraus – doch bevor über fertige Programme und Kandidierende diskutiert wird, laden Bündnis 90/Die Grünen Schöneck alle [...]
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Am 17. Mai ist der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit – oder kurz: IDAHOBIT*. Die Rechte queerer Menschen [...]